BUND Naturschutzzentrum Westlicher Hegau

Igel in Gefahr – auch im Sommer

Fotografin: Carola Scholz

Auch im Sommer drohen Gefahren für Igel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Ortsverband Gottmadingen, und Manuela Martin von der Igelhilfe in Eigeltingen beschreiben, wie Sie den sympathischen und nützlichen Stacheltieren helfen können.

Geben Sie den Igeln durch Reisig- und Laubhäufen, Büsche und Hecken die Rückzugsorte und Nistmöglichkeiten im Garten, die sie brauchen. Stellen Sie ganzjährig Wassertränken auf! Lassen Sie beim Bau von Zäunen zum Boden 15 Zentimeter Platz

Unverletzte Igel sollten Sie dort lassen, wo sie sind. Wenn Sie einen Igel auf der Straße liegend finden, helfen Sie ihm aus dem Gefahrenbereich. Sollte der Igel verletzt sein, rufen Sie die Tierrettung, Tierarzt oder eine Igelstation an. Angefahrene Igel haben oft nur ein Trauma, ihnen kann geholfen werden.

Gelbe Säcke sind Todesfallen für Igel. Der verheißungsvolle Duft lockt sie auf der Suche nach Fressbarem und Unterschlupf an. An Joghurtbechern und Blechdosen können sie sich Krankheiten einhandeln und mit dem Kopf in Dosen und Bechern stecken bleiben. Schnittverletzungen oder ein Verheddern sind die Folge. Lagern Sie die gelben Säcke im Keller oder erhöht hängend an einem Gartentor oder Zaun, auf einer Mauer, auf der Mülltonne oder in einem Laubsack.

Gartengeräte bringen für Kleintiere neuartige Gefahren: Am besten, Sie verzichten ganz auf den Mähroboter. Wenn Sie einen haben, setzen Sie ihn nur tagsüber zwischen 9 und 17 Uhr ein, wenn die Nachttiere schlafen. Machen Sie den „Apfel-Test“: Legen Sie dazu einen 200-Gramm-Apfel ins Gras und beobachten Sie, ob der Roboter über das Hindernis oder drum herum fährt. Stellen Sie dem Igel zuliebe einen Bodenabstand von 4,5 Zentimeter oder weniger ein.

Auch Rasentrimmer und Motorsensen können Igel schwer verletzen oder gar töten. Mähen Sie nur bis ca. 30 Zentimeter über dem Boden. So können Sie sehen, ob sich ein Igel dort zum Schlaf hingelegt hat. Sie können den Bereich auch vorsichtig mit einem Rechen absuchen. Da motorbetriebene Gartengeräte auch Insekten häckseln, sparen sie bitte Blühinseln aus, als Refugium für Insekten und Käfer und als natürliche Nahrungsquelle für Bienen und Igel.

Gift im Garten, auch Schneckenkorn, stören das ökologische Gleichgewicht empfindlich, vernichten nützliche Kleinlebewesen und entziehen ihnen die Nahrungsgrundlage. Igel trinken aus Blumentopf-Untersetzern und nehmen so auch Blumendünger auf. Wenn Sie düngen, stellen sie die Töpfe außer Reichweite der Igel.

 

Weitere Infos und Kontakt: igeltingen(at)outlook.de